Die Definition eines Rollators – Was ist ein Rollator?
Menschen mit einer eingeschränkten Mobilität sind nicht selten auf ein medizinisches Hilfsmittel, wie dem Rollator oder eine andere Gehhilfe angewiesen. Wir zeigen Ihnen, wann ein Gehwagen von Vorteil und zuweilen von Nöten ist und wie Sie diesen mit einer Zuzahlung Ihrer gesetzlichen Krankenkasse erhalten. Unsere Definition eines Rollators soll ihnen einen Überblick über das Thema Gehhilfen und Gehwagen geben.
Definition eines Rollators – Was macht einen Rollator aus?
Die DIN 11199-2 weißt einen Rollator als eine mit beiden Armen geführte Gehhilfe aus. Mit anderen Worten ist es eine Unterstützung, um Menschen denen es schwerfällt sich aufrecht zu halten zu helfen weitere Strecken zurückzulegen.
So besitzen die meisten Mobilitätsunterstützungen eine Sitzfläche auf der man sich während weiterer Wege hinsetzen und eine Pause machen kann. Eine weitere hilfreiche Erweiterung, den die meisten Rollatoren aufweisen, ist ein Korb in dem Gegenstände oder Einkäufe verstaut werden können. Auch ein Schirmhalter, auch für einen Gehstock benutzbar, ist nicht unüblich.
Ein Gehgestell erfüllt die gleichen Aufgaben wie ein Rollator, bietet aber wesentlich weniger Unterstützung und Komfort. Der hauptsächliche Unterschied ist, dass ein Rollator Reifen aufweist, die das Bewegen der Mobilitätshilfe wesentlich vereinfachen im Vergleich zum Gehgestell. Im Gegensatz zur Gehhilfe muss er nicht angehoben werden, sondern wird auf den Rollen nach vorne geschoben.
Das Anheben und versetzen der Gehhilfe ist wesentlich kräftezehrender. Dies kann mitunter bei längeren Strecken sehr anstrengend werden. Aus diesem Grund ist ein Rollator wesentlich komfortabler als ein einfaches Gehgestell.
Unterstützungen für die Mobilität werden von verschiedenen Anbietern in unterschiedlichen Ausführungen, die mitunter erhebliche Preisunterschiede aufweisen können, vertrieben. So gibt es die klassischen Gehhilfen, welche man einfach vor sich herschiebt um sich dabei darauf abzustützen und auch eine Variante die eine elektrische Unterstützung aufweist.
Definition eines Rollators – Wer ist der Erfinder des Rollators?
Streng genommen wurde der Rollator nicht erfunden, sondern stellt eine Verbesserung und Weiterentwicklung der klassischen, vierbeinigen Gehhilfe dar. Aina Wifak, eine schwedische Sozialwissenschaftlerin, stellte diese 1978 vor. Aina setzte sich zeitlebens für Menschen mit Behinderung ein.
Aina wurde 1928 geboren und begann Mitte der 1940er Jahre eine Ausbildung zur Krankenschwester. Diese musste sie jedoch Aufgrund einer Polio Erkrankung 1949 abbrechen. Diese Erfahrung motivierte Aina sich für Menschen mit Behinderung einzusetzen. Schon kurz nach ihrer Erkrankung gründete sie 1952 in ihrer Heimatstadt Lund einen Verein für Menschen mit Körperbehinderung.
In ihrem Leben gründete sie noch zwei Vereine. Einer davon für die Opfer von Multipler Sklerose in der Region Väsmansland einsetzte und eine nationale Vereinigung für Unfallopfer. Nachdem sie ihre Ausbildung zur Krankenschwester abbrechen musste, studierte sie Sozialwissenschaft und arbeitete danach als Beraterin in einer orthopädischen Klinik. Später war sie in beratender Funktion für die Stadt Västerås tätig und vertrat die Interessen gehandicapter Menschen.
Aina, geprägt durch ihre persönlichen Erfahrungen, entwickelte zwei wichtige Hilfsmittel für körperbehinderte Menschen. Die erste Erfindung, welche sie 1965 der Öffentlichkeit vorstellte, war das Manuped. Das Manuped war ein fortschrittliches Trainingsgerät, mit dem Menschen mit Körperbehinderung Arme, Beine und deren Koordination trainieren konnten. In den folgenden Jahrzehnten stellte das Manuped oft die Grundlage für die Entwicklung weiterer Trainigsgeräte dar.
Im Laufe der 1970er Jahre verschlimmerten sich die Folgen ihrer Polio Erkrankung. Im Zuge dessen war sie immer stärker eingeschränkt. Sie war zunehmend auf eine Gehhilfe angewiesen, die ihr jedoch nicht geeignet erschien um eine komfortable und effektive Fortbewegung zu gewährleisten. Wie schon beschrieben, ist eine Gehhilfe um ein vielfaches anstrengender zu benutzen als ein Rollator. Aus diesem Grund entwickelte Aina Wifalk das in ihren Augen unzureichende Hilfsmittel weiter.
Definition eines Rollators – Von der Idee zur Perfektion
Als ersten Schritt sorgte sie für eine stabilere Verarbeitung und brachte einen Sitz, beziehungsweise Ablagefläche an, auf der man sich ausruhen konnte, wenn einen die Kräfte verließen. Die relativ großen und breiten Reifen sind für die Verwendung sowohl in als auch außerhalb von Gebäuden optimiert. So kann man das Gerät auch ohne Probleme schnell und einfach zum Beispiel über Kopfsteinpflaster oder andere unebene Flächen bewegen.
Definition eines Rollators – Dank finanzieller Unterstützung zum Erfolg
Ein staatlicher Fonds unterstütze Wifalk dabei einen Produzenten für einen Prototyp zu finden und diesen zu finanzieren. Schon kurz nach der Fertigstellung wurde mit der Serienfertigung begonnen und in den folgenden Jahrzehnten setzte sich der Rollator schnell gegen die Gehhilfe durch. Man geht davon aus, das allein in Deutschland etwa 3 Millionen Menschen diese Form der Unterstützung wahrnehmen.
Bemerkenswert ist, dass Aina Wifalk keine ihrer Erfindungen patentieren ließ, da sie sie möglichst vielen Menschen zugänglich machen wollte. Sie erhielt zeit ihres Lebens lediglich eine Lizenzgebühr. Nach ihrem Tod vermachte sie diese jährlichen Lizenzgebühren der Nordischen Kirchenvereinigung, die sie mehrmals in ihrem Leben an der Costa del Sol in Spanien besuchte.
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Weitere nützliche Links zum Thema Definition eines Rollators finden Sie hier aufgelistet:
- Die 3 beliebtesten Rollatoren
- Rollator aus Carbon
- Der Testsieger 2021: Russka Vital Carbon
- Wikipedia zu Definition eines Rollators
- Pflege.de
- Rollator Test 2021